Werenfridus, S.

[780] S. Werenfridus, Presb. Conf. (14. al. 27. Aug., 7. Nov.) Dieser hl. Priester kam um das J. 720 nach Friesland, um daselbst unter Leitung des heil. Willibrordus das Evangelium zu verkündigen. Er vollbrachte dieses Gotteswerk an den Ufern des Rheins, der Maas und der Merwe, besonders aber zu Elste (in pago Batua), wo er durch seine gottbegeisterten Predigten und seinen heiligen Wandel eine fromme Christengemeinde heranbildete. In der ganzen Umgegend übte er die Seelsorge aus, besonders auch zu Medenblik, zu Wikte-Duurstede (Durestadium) und im Dorfe Westervoerd, wo er eine Kirche erkaut hat. Schon hochbejahrt wurde er zu Leyden von einem Fieber befallen, dem er auch erlag, etwa um das J. 760. Sein Leib wurde zu Elste begraben. Der Ort war in der katholischen Zeit eine stark besuchte Wallfahrtsstätte für Leidende aller Art, besonders für Gicht- und Gliederkranke. Im 10. Jahrh. ließ der Bischof Baldericus von Utrecht (v. J. 918–977) den hl. Leib erheben und errichtete an der Kirche zu Elste ein Kanonikat. Dort blieben die heiligen Reliquien bis zum J. 1588, wo die Calvinisten sie verbrannten. Doch schämten sich Einige von ihnen dieser Frevelthat und ließen die Asche und kleinere Gebeine des Heiligen nach Emmerich, einer Stadt in Cleve am Rhein, überbringen, wo sie in dem Collegium der Gesellschaft Jesu aufbewahrt wurden. (VI. 100.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 780.
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