Baptisterium

[402] Baptisterium, in den Zeiten nach Constantin ein Nebengebäude der bischöfl. Kathedrale, oft von beträchtlichem Umfange, rund oder 6- oder 8eckig in Form eines Kreuzes gebaut, als Spitze ein Kuppelthürmchen, durch welches das B. sein Licht erhält; in der Mitte war der Taufbrunnen, mit steinernen Stufen eingefaßt, mit einem Geländer umgeben. In denselben stieg der Täufling auf 3 Stufen hinab u. wurde von dem Bischofe durch 3maliges Untertauchen getauft. Seit aber die Parochialverfassung sich ausbildete und zugleich die Kindertaufe und die Besprengung mit Wasser eingeführt wurde, erhielt jede Pfarrkirche ihr B., das sich in eine Art von Urne umgestaltete, die an einem passenden Orte in der Kirche angebracht, wohl verschlossen u. passend verziert sein soll.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 402.
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