Carthamus tinctorius

[16] Carthamus tinctorius liefert den Saflor in der Färberei zum Gelb- und Rothfärben, namentlich zur Herstellung der rosenrothen Farben bei der Seide; auch das sog. span. Roth, eine Schminke wird daraus bereitet. – Im [16] Orient und Afrika einheimisch, wird der Saflor auch in Deutschland culti-virt, übrigens früher häufiger als jetzt; denn die Aernte, das Ausziehen der dunkelgelb gewordenen Blüthen mit einem stumpfen Messer aus den dornigen Kelchen ist ein zeitraubendes weitläufiges Geschäft, so daß kein sonderlicher Gewinn dabei herauskommt. Die Pflanzen bleiben noch stehen bis zur völligen Samenreife, worauf sie ausgerauft, getrocknet und abgedroschen werden, um den Samen zu gewinnen, der wenig, aber gutes Oel gibt, (graines de perroquets, weil in Frankreich zur Fütterung der Papagaien benützt; auch Truthühner und Gänse werden sehr fett davon). – Ist zugleich eine der besseren einjährigen Rabattenzierpflanzen unserer Gärten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 16-17.
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