[492] Eckart, Heinrich, ein speculativer Philosoph des deutschen Mittelalters, in der 2. Hälfte des 13. Jahrh., wahrscheinlich in Sachsen geb., studierte zuerst die Philosophen des Alterthums, die Kirchenväter und Scholastiker zu Paris, wo er auch als Lehrer auftrat; beim Ausbruch der Streitigkeiten zwischen Papst Bonifaz VIII. und Philipp dem Schönen zog er nach Rom, wo er die Würde eines Dr. der Theologie erhielt; vorher war er in den Dominikanerorden getreten; zum Provinzial von Sachsen erwählt, wurde er 1307 von einem zu Straßburg versammelten Convente zum Generalvikar von Böhmen ernannt, mit der Vollmacht, alle Verbesserungen und Reformen im Zustande des Ordens in dieser Gegend vorzunehmen. Nach einer ziemlichen Reihe von Jahren erscheint er wieder und zwar als Prediger pantheistischer und mystischer Lehren; er st. wahrscheinlich zu Köln vor 1329, nachdem er sich mit der Kirche versöhnt hatte. Der wichtigste u. größte Theil seiner Schriften ist noch ungedruckt; Fr. Pfeifer in Stuttgart bereitet eine Ausgabe derselben vor.