[99] Gnomen, griech.-dtsch., weibl. Gnomiden, heißen die Erdgeister und Kobolde, welche im Innern der Erde und vornämlich der Berge ihr geheimnißvolles Wesen treiben u. bald gut bald bös, bald schön bald häßlich, bald als Zwerge, bald als Riesen die Menschen erfreuen und unterstützen oder ängstigen. Der Glaube an G. ist uralt und nichts weniger als auf die germanischen Völker beschränkt. Aber in Deutschland mag zu seiner Erhaltung der früh betriebene Bergbau viel beigetragen haben u. sind die G. der Gegenstand mancher dichterisch schönen und sinnvollen Volkssage geworden. Die neueste Zeit rief dieselben auch auf das Theater, um in Opern u. Singspielen die Hauptrolle zu übernehmen (Berggeist, Alpenkönig, der durch Musäus berühmt gewordene »Rübezahl« des Riesengebirges etc.).