Schnorr von Karolsfeld

[109] Schnorr von Karolsfeld, Veit Hans, geb. 1764 zu Schneeberg im sächs. Erzgebirge, war zuerst Notar, widmete sich aber dann zu Königsberg und Leipzig ganz der Kunst und ward 1816 Director der Akademie zu Leipzig, wo er 1841 st. Man hat von ihm zahlreiche historische Gemälde und Porträts, ebenso Zeichnungen in schwarzer Kreide, Tusch und Sepia, sowie das bekannte Werk: »Unterricht in der Zeichenkunst« Leipz. 1810, mit 61 Tafeln. – S., Julius, Sohn des Vorigen, Professor an der Kunstakademie zu Dresden u. Director der Gemäldegallerie, geb. 1794 zu Leipzig, bildete sich unter seinem Vater, hierauf in Wien und Rom, ward 1827 Professor der Historienmalerei an der Akademie zu München, wo er im Auftrage des Königs Ludwig 5 untere Säle der neuen Residenz mit Darstellungen aus dem Nibelungenliede schmückte, hierauf 3 Säle im Festsaalbau mit großartigen Darstellungen aus der Geschichte Karls d. Gr., Barbarossa's u. Rudolfs von Habsburg. In Verbindung mit Neureuther entwarf er die Illustrationen zu der Cotta'schen Prachtausgabe des Nibelungenliedes. Auch sein älterer Bruder, Ludwig Ferd. S., geb. 1789 zu Leipzig, war ausgezeichneter Maler, hauptsächlich zu Wien thätig, wo er 1853 als erster Custos der Gemäldegallerie des Belvedere st.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 109.
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