Silbert

[217] Silbert, Joh. Peter, einer der fruchtbarsten Schriftsteller unserer Zeit, geb. 1777 zu Kolmar, studierte in Mainz, kam in Folge der Revolutionsstürme bis Siebenbürgen, wo er zu Kronstadt Gymnasialprofessor wurde. Doch bald begab er sich nach Wien und lebte der religiösen Schriftstellerei, wurde Lehrer der französ. Sprache und Literatur an der polytechnischen Schule und st. 1844. Als Dichter errang S. niemals Bedeutung, wiewohl in der Sammlung »Columba« manches nicht üble Gedicht angetroffen wird; dagegen war er ein ebenso unerschöpflicher als beliebter Verfasser u. Uebersetzer von ascetischen und erbaulichen Schriften. Wir erwähnen nur seinen Dom heiliger Sänger (1820), die Uebersetzung der Schriften des heil. Bernhard (1820), Taulers Spiegel der Liebe (1825), den Frauenspiegel (1830), die den Zschokke'schen entgegengesetzten »Stunden der wahren Andacht« (1831–35) und 10 andere Gebetbücher. Der Augsburger Nachdruck der ascetischen Schriften von S. (1815–34) füllt 46 Bändchen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 217.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika