Sophronios St.

[255] Sophronios St., oder Zaphyrin, gebürtig aus Damaskus, wurde Mönch zu Alexandrien, wanderte seit 616 nach Chr. in Folge der Kriegsbedrängnisse des Orients weit umher, verewigte aber indessen seinen Namen, indem sein Eifer und Scharfsinn zumeist die vom Kaiser Heraklius auf Unkosten der reinen Lehre angestrebte Vereinigung der Monotheleten mit der orthodoxen Kirche hinderte. Gründlich vertheidigte er nämlich in einem noch vorhandenen Synodalschreiben die Lehre von 2 Willen in Christo und zeigte, die vorgeschlagene Vereinigungsformel sei nichts anderes denn neuaufgewärmter Eutychianismus. Papst Honorius I. sah dies nicht ein, der Kaiser Heraklius verfolgte fortwährend seinen Vereinigungsplan, erst 680 approbirte das 6. allgemeine Concil die epistola synodica des S.; dieser aber war bereits 634 Patriarch von Jerusalem geworden, hatte die Belagerung Jerusalems durch die Araber mitgemacht und mit dem Khalif Omar eine Kapitulation abgeschlossen, welche zwar sehr vortheilhaft für die Christen u. christlichen Pilgrime lautete, aber gleich anfangs ziemlich schlecht gehalten wurde; S. st. noch im Jahre der Einnahme Jerusalems, nämlich 637. Gedächtnißtag 11. März.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 255.
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