Tököli

[493] Tököli (–eli), Emmerich, Graf v., geb. 1656, Sohn des protest. Grafen Stephan T., eines der thätigsten ungar. Insurgenten, flüchtete nach dessen Tod zu dem Fürsten Apaffi I. von Siebenbürgen, führte von diesem ein Hilfscorps den ungar. Insurgenten zu, welche ihn 1678 zu ihrem Haupte wählten, eroberte einen großen Theil Ungarns sowie ganz Siebenbürgen und machte in Oesterreich und Mähren verheerende Einfälle. Er begab sich unter den Schutz des Sultans Mohammed IV., der ihn zum Vasallenfürsten Ungarns ernannte, empfing auch von Ludwig XIV. Hilfsgelder, heirathete 1682 die Wittwe des Franz Rakoczi, erhielt mächtige Unterstützung von den Türken, aber die Schlachten bei Wien (1683), bei Gran (1685), bei Mohacz (1687), bei Nissa (1689), bei Salankemen (1691), und endlich bei Zenta (1697) entrissen den Türken Ungarn und Siebenbürgen und ihr Schützling T. st. 1703 auf einem Landgute bei Nicomedia.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 493.
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