Trajanus

[506] Trajanus, Markus Ulpius, röm. Kaiser, geb. 54 n. Chr. in Spanien, Sohn eines röm. Feldherrn, wurde 97 von Nerva adoptirt, 98 nach dessen Tode Kaiser, lebte in republikanischer Einfachheit, regierte streng nach dem Gesetze, leitete die Verwaltung des Reichs in eigener Person, baute Straßen, Häfen, Brücken, Wasserleitungen u. Städte. In ihm loderte die alte Römerkraft noch einmal hell auf; er überwand den furchtbaren Decebalus und vereinigte Dacien (s. d.) mit dem Reiche, führte auf die asiat. Großmacht der Parther gewaltige Schläge, entriß ihr Armenien und Assyrien, eroberte die Residenzstadt Ktesiphon u. führte den Beinamen Parthicus mit Recht. Er st. 117 zu Selinus in Cilicien; die Römer tadelten an ihm nur seine im Lager angenommene Liebhaberei an Gelagen, die Christen aber beklagten sich über die große Verfolgung, welche er über sie verhängte und später nur theilweise mäßigte. Die ihm auf Befehl des Senats errichtete Säule steht noch in Rom; sie ist 118' hoch, inwendig mit einer Treppe; an dem Schafte sind seine dacischen Siege in Basreliefs (2500 Menschenfiguren) abgebildet.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 506.
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