Daucus Creticus

Daucus Creticus.
Daucus Creticus.

[394] Daucus Creticus.

Daucus Creticus, Cast. Gesn.

Daucus Cretensis verus, Dioscor. Adv. Lob. Icon.

Daucus foliis Fœniculi tenuissimis, C. B.

Daucus Alpinus multisido longoque folio, sive montanus umbella candida, Ejusdem.

Daucus Creticus femine birsuto, J. B.

Daucum montanum, Cæs.

[394] teutsch, Hirschpastinac, wilde Pastinac, Cretisches Vogelnest.

Ist ein Gewächs, das einen Stengel treibt, auf anderthalben Schuh hoch, der ist rund, streiffig und rauch. Seine Blätter sind zerschnitten, als wie des Fenchels, allein sie sind ein gut Theil zärter und wollicht. Auf den Spitzen der Zweige stehen die rauchen weißlichen Kronen oder Umbellen, mit weissen Blüten besetzet. Wann dieselbigen verfallen, so folget ihnen ein gantzer Hauffen Samen, der noch viel kleiner, als der Kümmel, streiffig, ein wenig rauch und weißlicht ist, von angenehmen Geruch und beissenden Geschmack. Seine Wurtzel ist lang, so dick als ein Finger, mit Zasern besetzt, und riecht wie Pastinac, gar starck. Dieses Kraut wächst an steinig- und bergichten Orten. Der Samen ist uns aus Candien, auch aus andern warmen Landen zugesendet worden. Man muß solchen erwehlen, der frisch ist, fein völlig und rein, starck riechend, und beißig von Geschmack. Der unmittelbar aus Candien kommt, ist wol der beste: er führet viel Oel und flüchtiges Saltz.

Er eröffnet, treibet die weibliche Reinigung, desgleichen die Blehungen; er widerstehet dem Gift, und zermalmet den Nierenstein. Auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze Scrupel gegeben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 394-395.
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