7. Scene.

[16] Vorige. Pfeifer.


PFEIFER ist schon vorher herangetreten, halblaut. Der Münzer ist da – ich weiß es für gewiß.

STORCH, ENGEL ETC. Wie ... wo ist er ...

PFEIFER halblaut. Erhitzt euch nicht ... seit[16] acht Tagen ist er in Mühlhausen, aber vor Niemand zeigt er sich, wie ein Klausner hat er sich in's Barfüßerkloster zurückgezogen, dort spinnt er Träume, wie eine Eule.

THOMÄ. Er sagt sich los von uns – dann sind wir verloren.

RÜDIGER. Was sinnen die Leute, was stecken sie die Köpfe zusammen?

DIETRICH hat leise mit einem Knappen gesprochen, der darauf abging. Nun mach' ich ein Ende, das Gesindel langweilt mich. Paßt auf! – Fort, hebt euch auf der Stelle von meinem Hofe, oder ich lasse meine Rüden auf euch los –

FRAU HÜFER wirft sich in Verzweiflung vor der Treppe nieder. Laß sie kommen, sie werden barmherziger sein als du! Und wenn deine Meute mich zerfleischt ... gieb meiner Tochter ihren Gatten wieder, sonst bringt mich keine Menschengewalt von dieser Stelle –

BAUERN. Brot! Brot! Eh' wir vor Hunger sterben!

DIETRICH. Gesindel, hier muß ein Exempel statuirt werden –


Quelle:
Conrad Alberti: Brot! Leipzig 1888, S. 16-17.
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