Erster Auftritt

[7] MICHELANGELO allein.

Was sträubst du dich noch länger? Ists nicht wahr, daß du

Die Zähne schon verlierst? Daß du aus Leder nur

Und Knochen noch bestehst, und drei Pfund schwerer wiegst,

Weil du die Blase voller Steine hast? Fehlts an

Beweisen für dein Greisentum? 's gab eine Zeit,

Da du noch Bergeshäupter untern Hammer nahmst

Und dich bezähmen mußtest, auf der Straße nicht,

Wenn dir ein mißgestaltet Leib begegnete,

An ihm dein Handwerkszeug zu prüfen. All das ist

Vorbei. Jetzt bist du nichts mehr als ein Wiederkäuer

Des eignen Selbst und der Vergangenheit. Da ist

Er wieder, Torrigiano! »Torrigiano, laß

Mich los! Du würgst mich, Torrigiano,« schreie ich.

Was schreckt mich dieser Name immer wieder auf?

Ein Klümpchen Watte, fest ins Ohr gepfropft, hätt einst

Genügt, derartiges Gespenst zu scheuchen. Jetzt

Hat Freund Cellini Grund, voll steter Eifersucht

Sein Götzenbild Buonarotti zu behüten.

Zermürben wills. – Und doch ist alles Selbstbetrug!

Da humpelst du halblahm auf einem Bein herum

Nach sieben Jahren Pinselstrich im Tempel der

Sixtina. Fiedelbogenkrumm noch vom Gerüst,

Das gestern erst zerfiel, schleppst du den Körper kaum!

Dein Auge hat sich, stets der Kuppel zugewandt,

Den Himmel angewöhnt, wie das des Bettelmönchs.

Was Greisentum! Ist deine Hand nicht Schöpferin[7]

Von einem Werke noch, das, wenn dus morgen nur

Enthüllst, dem Papst die volle Würde erst verleiht?

Besinn dich! Lächerlich! Es ist Verdauenszeit!

Da quälst du dich. Ein andrer holt die Flöte her.

Drum aufgepaßt! Denn da er nicht verkommen ist,

So kommt er noch, der Nasenschlächter Torrigiano!

TORRIGIANO herein und sinkt ins Knie.

Was zieht mich auf den Boden hin? Ich will nicht knien!

Ists die Beklemmung? Nein, denn auf der Brust hier steckt

Der Schutzbrief eines Königs! Ists die Ehrfurcht? Doch

Ich habe ja erfahren, wie den Lorbeerkranz,

Und auch wie man den Heiligenschein erwirbt! Es ist

Der Heimatboden, der dich wieder rings umgibt,

Und zu sich niederzwingt! So faß dich, Torrigiano.

MICHELANGELO vor einer zerschlagenen Statue.

So kommt er noch. Geputzt hat ihn das Elend nicht!

Der Haufe Schutt verräts in dem und jenem Brocken.

In England kaufen sie sein Werk, zerschlagen es

Und schicken mirs als Huldigung mit dem Vermerk,

Er sei nach Rom her unterwegs, der Torrigiano,

Und deshalb täten sies. Schön Dank dafür! – Gebein

und Rumpf sind Gassenzeug; doch das Gebiet, wo man

Die Brille denken kann im Antlitz, meißelt er!

Was gibts?

TORRIGIANO.

Besuch![8]

MICHELANGELO.

Sehr ehrenhaft; doch wenn Ihr mit

Mir speisen wollt – es ist die Zeit – so müßt Ihr Euch

Mit Traub und Dattel schon genügen lassen, Bester!

TORRIGIANO.

Ich wählte keine andre Stunde, weil ich Euch

Allein zu treffen hatte.

MICHELANGELO.

Daß mir Muße blieb,

Gehörig zu Befehl zu sein. Verstehe schon

Den Herren Edelmann. Er kommt vom Norden her?

TORRIGIANO.

Bin weder Edelmann, noch auch ein Bärentreiber.

Mein Name –

MICHELANGELO.

Wer hält Namen im Gedächtnis? Nun,

Ihr kommt mir angenehm. Den Stock, mit dem ich sonst

Hantiere, hab ich zwar verlegt –

TORRIGIANO.

Was soll das?

MICHELANGELO.

Doch

Geht her! Da seht Ihr gleich Homers Odysseus zum –

TORRIGIANO.

Einen Odysseus, wie?[9]

MICHELANGELO.

Warum erstaunt Ihr? Zum

Exempel als ein Stück, das zwar –

TORRIGIANO.

zertrümmert ist

Und doch aus Michangeloscher Hand! Er tuts,

Wenn ihn der kleinste Zehennagel nicht befriedigt.

MICHELANGELO.

– zertrümmert ist und doch den Hammer zücken hätt

Gedurft auf jene Lumpe, die sich ihm genaht!

Es kommt aus England her, schon mit dem Todesstreich

Aus Nebelgegenden stammt Euer Bart ja auch –

TORRIGIANO.

Aus England her?

MICHELANGELO.

Und sollte eine Huldigung

Mir sein, weil es die Arbeit eines Mannes ist,

Der mir die Nase einst zum Klumpen schlug. Ihr könnt

Die Narbe des entstellten Gliedes heut noch sehn,

Doch zu verächtlich ist mir solche Huldigung,

Ein Zeichen aus Barbarenland. – Was hats mit Euch?

Ihr krallt die Nägel in den Tisch und werdet fahl?

Mein Wort galt Euren Vettern auch, nicht Euch allein!

TORRIGIANO.

Hört auf! Ihr irrt. Ich kenne den, ders meißelte.

Wenn ich erschrocken bin, ists, weil mich, was ich seh,

Zu unerwartet trifft; fast wie ein Ahnungsblitz,[10]

Voll eines Schicksalklangs aus Grauen und Gelächter.

Da ist ein Mann, der nur ein Nasenbein zerschlug,

Der dafür in den Tod gehöhnt wird und der doch,

Ihr selber sagts, berufen war, gekrönt zu werden.

Ein Mann, der als ein Knabe einen Knaben schlug

Im Hain des Medici Magnifico, weil er

Den Spott auf eine Kunst nicht länger duldete,

Die schlechter war als Eure, doch auch fleißiger,

Und der dafür wie an das Scheunentor der Kauz,

An Eures Ruhmes Wand genagelt werden soll.

MICHELANGELO.

Du kennst ihn? Bist sein Freund? Wohl gar vorausgeschickt,

Im bösen Rom dich umzusehen, ob man es

Betreten könne? Daß die Vorsicht angebracht

War, das bewies dir also jüngst der Volksaufstand,

Als das Gerücht verbreitet war, dein Freund sei hier,

Der Papst es aber närrisch fand, die Stadt nach ihm

Bis in die Katakomben zu durchstöbern. Was

Dir denn noch fehlt, vernimm! Wohl ist die Nase nichts

Als ein Kanal, den jedes Schnupftuch trocknet. Ich

Jedoch bin Bonarotti, aller Menschenform

Gestalter und Verklärer, der am eignen Leib

Sein Leben lang Verunstaltung zu schleppen hat.

Die latschenhafte Häßlichkeit der Nase schafft

Mir Spott, und Hohn soviel ich Feinde habe; geh

Ich auf der Straße, bildet sich von Lachern, die

Den Lippenmuskel fletschen, ein verflucht Spalier.

Dafür ist seiner Buße Maß mir noch nicht voll

Genug; ganz zu geschweigen, daß es Leute gibt,

Die ihres Meisters Qualen tiefer fühlen als

Der Meister selbst, und daß somit von mir allein[11]

Nicht abhängt, wie es ihm ergeht, wenn er in Rom

Erscheint. Das sage ihm! Du selbst nimm dich in acht:

Die sieben Hügel tragen ein gefährlich Pflaster!

Weich meinen Schülern aus und spute dich davon!

TORRIGIANO.

Das sagst du einem Späher. Doch zum zweiten Mal

Irrst du. Ich bin Pietro Torrigiano selbst.

Sieh her! Wer zeichnet so?


Zieht ein Blatt hervor.


MICHELANGELO.

Nur einer! Ja, du bists.

TORRIGIANO.

So siehst du, daß man dreißig Jahre im Exil

Verkommen kann und doch dann seinen Mann noch stehn!

MICHELANGELO.

Was kamst du her nach Rom?

TORRIGIANO.

Ein König fand sich: da

Erkannt ich, wer ich bin.

MICHELANGELO.

Was willst du?

TORRIGIANO.

Abrechnung

Mit dir, wies Männern ziemt! Die Wiedereinsetzung

In seinen Staat vom Papst, und Rechenschaft will ich

Von deinem Anhang, der mit purem Schall mir stets

Die Existenz umblies.[12]

MICHELANGELO.

Du hoffst dir?

TORRIGIANO.

Menschlichkeit,

MICHELANGELO sarkastisch.

So sprich! Ich bin die erste deiner drei Instanzen.

TORRIGIANO.

Erinnere dich! Was wars für eine Freveltat

Die ich an dir verübt? Es war noch zu Florenz.

Wir saßen vor den Fresken des Masaccio. Mit

Viel Fleiß und Schweiß, wir andern. Du, der Ältere, warst

Des Fürsten Liebling, kamst mitunter, sahst uns zu.

Dann gingst du im Gefühl der Überlegenheit

Von Brett zu Brett und ließest deinen Überfluß

Satirischen Gewitzels los. Zur Fledermaus,

Wie sie die Buben spannen, ward mit einem Zug

Der Kruzifixus. Die Madonna wandelte

Sich um zu einer Marketenderin, die statt

Des Leichnams einen Schnapsbetrunknen koste. Längst

Für jene andern hatte sichs in mir empört.

Ich sah sie mühsam immer nach dem Höchsten ringen.

Da sollt es sein: Du kamst auch mir zu nah und ich

Verstand den Spaß nicht: Als mein Brett mir eine Waffel

Wies, wo die Nase Petri vorher stand, da flog

Dir meine Faust ins Angesicht und du fielst um.

MICHELANGELO.

Daß ich für tot hinweggetragen ward![13]

TORRIGIANO.

Nun mußt

Ich fliehn und floh von Stadt zu Stadt: zuerst nach Rom,

Dann nach Venedig. Schließlich war der Aufenthalt

Mir in Italien nur dann noch möglich, wenn

Ich mich zum Unflat eines Heeres werben ließ.

Es tanzten unterm Taktschlag des Magnifico

Ja hundert Griffel in Florenz, die mein Porträt

Als Steckbrief in das kleinste Kaff entsandten. Was

Hatt ich so Hochnotpeinliches verschuldet? Sags!

MICHELANGELO.

Dir ward die Kunst versagt. Mir säuerte das Leben.

Du warst geflohn: verflucht dreimal das Tageslicht,

Der Spiegel, der mein Bild mir zeigt, der Diener und

Der Freund, der sich die Türe nicht verrammeln läßt!

Ich komme mit den Hunden in Konflikt, weil ich

Des Nachts nur meine Hütte noch verlasse und

Wie sie den hellen Mond anbelle.

TORRIGIANO.

Das ging mit

Dir selber heim.

MICHELANGELO.

Den ersten besten Prügel greif

Ich und zerschmettere den Schurken, der mirs tat!

Man wird das Lachen dann verbeißen.

TORRIGIANO.

Nimmermehr!

Du weißt nicht, was ich schon ertrug. Als du nach Rom[14]

Gegangen, nahm dein Ruf zu, rascher als der Mond.

Ich knetete im Lager Lehmpopanze aus.

Anstatt mit Weibern wie ihr andern, lagerte

Ich mit der Ziege, brannte Mord, trieb Ranzion

Mit denen Landsknechtshaufen und bezechte mich,

Daß Rausch, Betäubung, Fallsucht eines war.

MICHELANGELO.

Man sagt,

Daß einem Bilde, das du heimlich hingekleckst,

Zum Sonntagsspaß die Augen ausgeschossen wurden.

TORRIGIANO.

Unmöglich war dir damals kund, was mir geschah.

Du hättst es dir genügen lassen, und ich ständ

Nicht hier.

MICHELANGELO.

»Sorgt mir, daß er sich Hoffnung macht, und raubt

Sie ihm dann wieder«, dacht ich. So sehr haßt ich dich.

Doch jetzt sollst du Gewißheit haben: Schere dich

Zum Henker! Meine Zeit ist hin!

TORRIGIANO.

Weil ihm nun statt

Der Nase im Gesicht ein Fragezeichen stand,

Und er mit seinem Schneuztuch einen Knollen statt

Der altgewohnten Rübe in die Hand bekam!

Du mußt mich reden lassen, Michelangelo!

Cesare Borgia meuchelte im Angesicht

Des Vaters seinen Bruder hin um den Besitz

Der Schwester. Papst und Cäsar endigten durch Gift.[15]

Mich schlugs nach Spanien, nachdem ich lang genug

Gewartet, daß du riefst. Dort wars: Ein Nobile

Sieht meine Marmorbüste der Maria; noch

Im Stein. Verspricht mir das Gewicht dafür in Gold

Und bringts in Pfennigen! Ich habe die Figur

Zerschmissen! Torrigiano, meinte er, der den

Buonarotti schändete, der sei genug

Bezahlt, wenn man ihn kenne und nicht namhaft mache.

MICHELANGELO.

Solls mir das Wasser aus der Tränenfistel pressen?

Er hieß Orsini und es war die Zeit, da ich

In Rom verschrieen ward als scheusälig und stolz.

Als zynisch und unnahbar. Ja, die Zeit war es.

Er hatte Briefe von mir selbst, dich zu vernichten.

Ich sage: Fort! Mir aus dem Aug! Ich brauche nur

Zu rufen und man schlägt dich in die Ecke dort

Hinein!

TORRIGIANO.

So rufe!

MICHELANGELO.

Diener, he!


Zwei Diener erscheinen, denen Michelangelo aber sogleich wieder abwinkt.


Ich kann es nicht!

TORRIGIANO.

Ich wußte, daß du es nicht kannst. Mein Totenkopf,

Als erster hätte er mit Recht gegrinst. Es ist

Ein andrer Fall, wenn man sich Stirn vor Stirne steht.

Wenn du mich selber doch verfolgtest, wußtest du[16]

Auch davon: daß ich nun Inquisitionsprofoß

In Deutschland werden konnte, eingestellt, weil ich

Von Spanien kam und dort der Pfaffe Meister war

Im Schinden; daß ich Ketzerblut nun kelterte;

Mit glühnder Zange nun die Rasse reinigte

Von schnödem Haar und Knochen renkte, daß zuletzt

Mir jedes nicht verzerrte Wesen scheußlich schien?

MICHELANGELO für sich.

Ich haßte ihn und hasse ihn nicht mehr. Das ists:

Ich fühl ihn tief mit mir verwandt, und was er mir

Einst antat, hat sich jetzt verjährt; verjährt, wie sich

Buonarotti selbst verjährte. Was versteif

Ich mich auf Unerbittlichkeit?

TORRIGIANO.

»Ich haßte ihn

Und hasse ihn nicht mehr?« Nein .. nein .. ich habe falsch

Gehört! Was wollte ich denn noch? Was wär ich noch?

Auf Milde hab ich nicht gerechnet!

MICHELANGELO immer noch für sich.

Mensch bleibt Mensch.

Die Hand weg vom Ixionsrade! Keiner hemmts!

Das ist der Kehraus zu dem Fastnachtsstück von Leben,

In dem ich Narr sein sollt und keinen Spaß verstand!

Doch kann ich selbst den Mann nicht mehr zerschmettern, soll

Er auch von der Zelotenschar, die draußen paßt

Auf ihn, nicht abgeschlachtet werden. Nein, dann sei

Er auch befestigt wieder wie ers war, und zwar:

In Rom hier mitten unter den Fanatikern.

Zu spät ists nie. Geht Same, der auf Felsen fiel,

Doch nach Jahrzehnten noch mit grünem Ausschlag auf![17]

TORRIGIANO.

Da kommt er mir entgegen! Ists der alte Traum?

MICHELANGELO.

Die Hand her, Torrigiano! Warum so erstaunt?

Ists unerhört, daß der, den wir zumeist verfolgen,

Am Ende unser Nachbar wird und Hausgenoß?

Als dich dein König aus der Themse ziehen ließ,

Und du ihm halb ertrunken über dein Geschick

Die Auskunft weigern wolltest –

TORRIGIANO.

Künstler suchte er.

Er ließ sie nirgends untergehn. Er war ein Mensch.

MICHELANGELO.

Auch damals noch in England war ichs selbst – genug!

Ich triebs zu weit! Ich seh es ein. Doch dafür reizts

Mich nun, dich deshalb grad zu schützen, weil ich weiß,

Wie Rom dann an dir in die Höhe kläffen wird.

TORRIGIANO stößt Michelangelos Hand zurück.

Ein schlechter Spaß? Denk an Florenz! Ich bin der Mann

Nicht, der sich foppen läßt, und dächt, das wüßtest du!

MICHELANGELO.

Und wenn ichs weiß!

TORRIGIANO.

Du mußt gestehn, ich hab ein Recht,

Dir zu mißtraun![18]

MICHELANGELO.

Wenn du an dir hinunterschaust:

Die Vogelscheuchen, die verfolgt man nicht!

TORRIGIANO.

Es gibt

Ein ätzend Wort. Das dachte ich dir ins Gesicht

Zu schleudern und zu gehn. Gewissen heißt das Wort!

MICHELANGELO.

Nichts mehr davon!

TORRIGIANO.

Dann nur noch eins, auf Mannestreu:

Da ist ein Hitzkopf, der Cellini heißt, statt Blut

Veltliner in den Adern hat. Manchmal soll er

Dir näher als dein Schatten sein. Hast du bedacht,

Was der zu deinem neuen Schützling sagen wird?

MICHELANGELO.

Ich nenn ihn meinen Schwarmgeist, meinen Jugendbold!

Ich weiß: Er ist das Haupt der Eifrer gegen dich.

Es soll ihm eine Lehre werden. Unbesorgt!

Gerade der wird dann ein Werkzeug für dich sein!

TORRIGIANO.

So nehm ich beide Hände, Michelangelo!

Für jetzt nur das!


Händedruck.


Denn stottern will ich nicht, und noch

Klemmts mir die Brust zu sehr. Hast du mich vor den Papst[19]

Geführt und ist das Pergament zerrissen, das

Mich in den Bann tat, so wirds anders sein.

MICHELANGELO.

Ich zieh

Mein andres Kleid an und wir gehn.


Ab.


TORRIGIANO allein.

S'ist lächerlich!

Das war mein Plan: Von hier zum Papst, vom Papst hernach

Zum Advokaten, und von dem ins Wasser, um

Die Leichenfleddrer nicht zu foppen. O ich Tor!

Ich glaubte, die drei letzten Nägel fehlten nur,

Den Sarg in meiner Brust ganz zuzuschließen, der

Mein Lebensgut enthält, und nun geschieht es mir,

Daß ihn ein Seufzer sprengt und in die Sonne wirft!

MICHELANGELO kommt umgekleidet zurück.

Beim Papste hab ich stete Audienz. S' ist nur

Die Formel der Begnadigung, was warten läßt.

Solange bleibst du noch versteckt. Du wirst mir bei

Enthüllung der Sixtina dann zur Seite stehn.

TORRIGIANO.

Ob meines Anzugs sorg ich nur! Er bricht wie Zunder!


Quelle:
Hugo Ball: Die Nase des Michelangelo. Leipzig 1911, S. 7-20.
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Die Graphischen Bücher, Bd.16, Die Nase des Michelangelo

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