[68.]

[173] Wer kynd vnd narren sich nymbt an

Der soll jr schympf für gůt ouch han

Er můß sunst mit den narren gan


68. Schympf nit verston

Schympf nit verston

Der ist eyn narr der nit verstöt

Wann er mit eynem narren redt

Der ist eyn narr der widerbillt

Vnd sich mit eynem truncknen schillt

Mit kynd / vnd narren schympfen wil

Vnd nit vff nämen narren spil

Wer wil mit jägern gon der hetz

Wer keyglen will / der selb vff setz /[174]

Der hül / der by den wolffen ist /

Der sprech ich lieg / dem nützt gebrist

Wort gändt vmb wort / ist narren wiß

Gůts gänt vmb böß / hatt hohen priß

Wer gibt das bös vmb gůtes vß

Dem kumbt bös / nyemer vß sym huß /

Wer lachet des eyn ander weynt

Dem kumbt des glich / so ers nit meynt

Eyn wiser gern byn wisen stat

Eyn narr mit narren gern vmb gat /

Das nyemans lyden mag eyn narr

Das kumbt vß synem hochmůt dar

Me leid geschicht eym narren dran

Das er sicht ettlich vor jm gan

Dann er hab freüd / das jm sunst all

Nochgangen / vnd zůn füssen fall /

Vnd das du merckst / wie ich es meyn

Eyn stoltzer wer gern herr alleyn /

Aman hatt nit so grossen glust

Das yederman jn anbett sust

Alls er hatt leyd / das jn eyn man

Nitt bettet Mardocheus an /

Nit nott das man narren vff merck

Man spürt eyn narren an sym werck /

Wer wis wolt syn (als yeder sol)

Der ging der narren müssig wol


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 173-175.
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