Achtzehnter Auftritt


[184] Porporino tritt ein, hat einen großen Rock auf dem Arme, legt ihn hin; der offne Koffer steht in der Mitte.


PORPORINO. Nun will ich mich geschwind zum Maler machen, Ponce hat einen bestellt, er will sicher eine andere arme Seele malen lassen, die im Fegefeuer seiner Liebe brennt, den Schneiderjungen mache ich auch – Parodierend. »Hu, mein Herr, was haben sie vor feine Beine, die sind von der ganz feinen Sorte, alle hochgebornen Herrn haben solche, ich meine die Störche, wie soll ich dann das Maß nehmen?« – Dabei kann ich ein Wörtchen für Valerien fallen lassen; ich könnte es nimmer, wenn ich ihn nicht zugleich anführte. [184] Während der letzten Rede zog er seinen Wams aus, legt den Degen ab, den er erst entblößte und betrachtete; da er sich verkleiden will, hört er jemand. Teufel, das ist mir nicht recht, warte! Er steigt in den Koffer, macht den Deckel zu.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 184-185.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Ponce de Leon
Ponce de Leon
Valeria: Oder Vaterlist, Ein Lustspiel in Fünf Aufzügen (Die Bühnenbearbeitung Des