289. An Maria Anderson

[146] 289. An Maria Anderson


Wiedensahl 23 Jun. 75.


Liebe Frau Anderson!

Das sind mal viele Fragen! – Also:

Der Pfarrer in Wiedensahl ist mein Schwager, die Pfarrerin meine Schwester. Da ich sie gern habe, da sie wirklich fromm sind, so vertragen wir uns vorzüglich gut.

Der Kopf auf dem einen Siegel stellt Georg II. von England vor; er kommt von einem Verwandten, der als Arzt vordem in englischen Diensten stand. – Den Hahn habe ich früher mal geäzt für eine mysteriöse Genoßenschaft in München, deren Bundeslied lautete:


Wenn der Wind weht,

Wenn der Hahn kräht,

Wenn die Wetterfahne sich auf dem Thurm dreht;

Beim Schrei der Eulen,

Bei der Wölfe Heulen;
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Wenn das Geisterheer zieht über's Moor;

Dann brich hervor

Mit Wundermacht

Du Licht der Nacht!

Die Antwort auf die Heiligenfrage darf ich wohl auf später verschieben. Nach Brasilien wollte ich vor Jahren mal, als die Naturwißenschaften und speziell die Bienen meine Leidenschaft waren. Jetzt nicht mehr.

Das Märchen von der Unterwelt finden Sie in der »Republik« des Plato.

Herzlichen Gruß!

W. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 146-147.
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