[372] Wieviel dein dürrer Mund der Gläser trucken macht,
Doch hörest du nicht auff, biß es beginnt zu tagen:
Kein Boden knacket so, den Polter Geister schlagen,
Als der gedielte Saal dir untern Füssen kracht.
Bald, wenn ein schneller Zorn dir aus der Gallen fährt,
So stehstu blanck und wilt den armen Offen stürmen,
Bald, wann der Stock erwarmt von andern Bacchus Würmen:
So lauffstu Kammern auff, und holst was du begehrt.
Dann kühlstu deinen Muth und schlägst die Gläser todt,
Und übergehst die Wand, daß alle Fenster klingen:
Wann du die Feind erlegt, so fängstu an zu singen:
Und ruffest Gläser her: Lyæus ist mein Gott.
Nu dis hastu gelernt, als Ræcus und sein Fahn
Zu Sturm im Himmel lieff: Da hastu helffen schlagen,
Drum ist dir Bachus gut: und wie ich höre sagen:
So hängt Silenus dir stets seinen Esel an.[372]
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»Satyrische Gedichte«
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