Heinrich Bartsch und Regina Löbel

[110] 3. Sept. 1657.


Zwey gepaarter Hertzen Trew

Hat für keinem Wetter schew,

Geht mit unbewegtem Sinn

Durch Gefahr und Grauen hin,

Die Lieb' ist ihr Gewinn.


Dringen auff sie Hell und Tod

Vnd was irgends ist für Noht,

Sie verlachen Brand und Schwerd,

So uns dieser Zeit verheert,

Vnd sind in sich gekehrt.


Vrsach, ihre Glut muß rein

Von der Erd' und himmlisch seyn,

Darumb ist sie für der Zeit,

Was Gewalt und Angst sie dreut,

Gesichert und befreyt.


Fügt der reinen Vnschuld Hand

Sie durch [ei]n geheiligt Band,

. . . . . . . . . . . . t auff Erden, so

. . . . . . . . . . . . . . . schen Loh

. . . . . . . . . . . . . eis ich, froh.
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Seiten werden da gerührt,

Ja auch Täntze wol geführt,

Weil ihm überaus gefällt,

Wenn in reiner Treu die Welt

Verliebt zusammen hält.


Selig sind wir in gemein,

Reget uns die Lieb' allein,

Die, gesaubert von dem Zwist

Dieser Welt, zu aller frist

Des Himmels Wesen ist.

Quelle:
Simon Dach: Gedichte, Band 1, Halle a.d.S. 1936, S. 110-112.
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