[Ich armes Mädchen]

[263] Ich armes Mädchen,

Ich arme Waise,

Gewohnt, zu darben

Im Jammergleise!

O wenn mir noch

Die Mutter lebte,

Ihr sanftes Herz

Entgegenbebte,

Von Trost und Treue

Der reinste Quell!

Ach, schon so lange,

Bedeckt vom Hügel,

Du Gute, ruhst du!

Es blinkt und zittert

Auf deinem Grabe

Der Thau der Blume

Wie Silber hell.

Quelle:
Georg Friedrich Daumer: Hafis. Hamburg 1846, S. 263-264.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Hafis
Hafis