CXLIII

[149] Sieh · wie ein sorgsam hausweib rennt und fasst

Nach einem stück entlaufnen federviehs –

Sie sezt ihr kleines hin · in schleuniger hast

Eilt sie dem ding nach und gern hätte sies.


Und ihr im stich gelassen kind folgt ihr

Und weint und hascht nach ihr die fangen muss

Mit emsiger müh das vor ihr fliehende tier

Und nicht bedenkt des armen kinds verdruss.


So rennst du hinter dem was flieht vor dir ·

Ich bin dein kleines das weit hinten blieb.

Doch fassest du dein glück: kehr um zu mir

Und spiel die mutter · küss mich und sei lieb.


So bet ich gern · es werde dir dein Will –

Kehr um nur · mach mein lautes weinen still.[149]


Quelle:
George, Stefan: Shakespeare. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 12, Berlin 1931, S. 149-150.
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