[37] Lamon, ein Bedienter des Pyrhus, die vorigen.
BEDIENTER zum Pyrhus. Mein Herr! Das ist der Mann, dem vor achtzehn Jahren dein Sohn anvertraut worden.
PYRHUS. So seyd ihr es, mein Freund! dem vor achtzehn Jahren ein junges Kind ybergeben worden?[37]
LAMON. Ja, mein Herr! Ich bins; und dieser Jyngling ist es, der euch die Frychte yberbracht hat. Sie sind von den Bæumen, die ich in dem Fryhling gepflanzt habe, da mir das Kind ybergeben ward; und das ist die verschlossene Schrift, die man mir mit ihm ybergab.
EVANDER. Gœtter! Was hœr ich?
PYRHUS. Es ist untryglich wahr, umarme mich, du bist mein Sohn! umarme deinen glyklichen Vater. Sie umarmen sich.
EVANDER. Sey mir gesegnet, mein Vater!
PYRHUS. Ja, ich bin dein Vater! auf Befehl der Gœtter hab ich dich, als kleines Kind, aus meinen væterlichen Armen versandt, und diesem Mann deine zarte Jugend vertraut.[38]
EVANDER zum Lamon. Und, du bist mein Vater nicht! O! Ich werde dennoch Vater dich nennen, dich, der mich so zærtlich geliebt hat.
PYRHUS. Habt Dank ihr Gœtter! dass ihr meinen Sohn so gnædig erhalten, so gytig mir wieder geschenkt habt! Du mein Freund, wie werd ich deine zærtliche Sorge fyr ihn dir belohnen kœnnen?
LAMON. Den Gœttern seys gedankt, die alles so zum Glyke leiten; meine Sorge fyr ihn wird mir belohnt seyn, wenn er mich immer liebt, und wenn er glyklich ist. Ich bedarf nichts von allem, das du mir geben kœnntest.
PYRHUS. Glykliche Leuthe, die so wenig bedœrfen! Aber, Arates! ich will meine Freude[39] nicht zu lange geniessen, ohne dafyr den Gœttern zu danken; lass uns eilen, ihnen ein Opfer zu bereiten. Du mein Sohn! bald, bald werd ich dich wieder sehn; bleibe hier; mein begieriges Gefolge wird kommen, ihren gefundenen Prinzen zu sehn.
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Evander und Alcimna
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