18.

Fortuna

[297] Frau Fortuna, ganz umsunst

Tust du spröde! deine Gunst

Weiß ich mir, durch Kampf und Ringen,

Zu erbeuten, zu erzwingen.


Überwältigt wirst du doch,

Und ich spanne dich ins Joch,

Und du streckst am End' die Waffen –

Aber meine Wunden klaffen.


Es verströmt mein rotes Blut,

Und der schöne Lebensmut

Will erlöschen; ich erliege

Und ich sterbe nach dem Siege.
[297]

Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 297-298.
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