Von steirnenen Bäumen.

[11] Daß durch viele Wunder der Natur berühmte Joachims-Thal / hat schon zum öfftern einen seltzamen Augen-Lust in Stein verwandleter Höltzern dem Königreich Böheim vorgestellt. An. 1556. am 7. Tag Februarii ist in S. Barbara Bergwerck ein steinerner Baum mit vielen Aesten gefunden worden: Ob nun dieser eben derjenige gewesen / von welchen Boetius lib. 2. de gemmis. c. 295. Meldung thut / und welcher 170. Elen hoch gewesen / lasse ich dahin gestellt seyn. Auch noch heutiges Tags weissen die Inwohner zu Falckenau gantze in Stein verkehrte Tannen-Bäume.

Seltzamer ist was Jonstonus in Thaumaturg. nat. class. 4. c. 14. schreibt / daß im Elnbogner[11] Creyß gantze Tannen samt der Rinde von Stein / in deren Ritzen Gold-färbige Feuerstein / anzutreffen seyen.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 11-12.
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