Vom Hopfen und dessen Eigenschafften.

[40] Hopfen ist zweyerley / einer zahm / der ander wild: Jener wird diesen vorgezogen: Er blü- im Augusto /liebt fetten Grund: in der Artzney brauchet man dessen Blumen und Sprossen / welche im Mertzen hervor stechen.

Die Blumen erwärmen und trocknen im zweyten Grad / sind eines bittern Geschmacks / lindert die Schmertzen / zerschlaget: sein Gebrauch ist in Verstopffung der Lebern und Miltz / deßwegen sehr dienlich in der Gelbsucht / und Hypocondrischen Zuständen / er treibet denen Weibern ihre Monat / und den Urin: Auswendig gebraucht / lindert er die Schmertzen / hilffet denen zerstossenen und verrenckten Gliedern / steuret der Geschwulst.

Die junge Sprossen reinigen das Geblüt / befreyen von der Grätze / so man sie wie Salat anmachet und isset:

NB: Der allzuviele Gebrauch des Hopfens beschwehret das Haupt.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 40-41.
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