Kluger Schmarotz-Narr.

[272] Marci Terentii Varronis Meynung war / daß die auf Mahlzeit geladene Gäst sollen seyn zwischen der Musen- und Garten-Zahl / das ist: daß ihrer nicht mehr sollen seyn dann neun / und nicht weniger dann drey: wie er nun gemeldter Weiß auf ein Zeit ein Banquet angestellt / hat sich ein Schalcks-Narr ungeladener Weiß unter die andere unten an die Tafel gesetzt: als aber der Gastherr denselben an der Zahl übrig befunden / wolte er ihn hinweg schaffen: Aber der Schalcks-Narr[272] sprach freymüthig zu ihm. Du hast geirret / zehle wiederum und fange an mir an / so wirst du finden / daß ich nicht übrig bin.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 272-273.
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