Quäcker.

[294] Quäcker betriegen 1) Wenn sie Entzückungen vorgeben / und mit vielen Umständen darzuthun sich bemühen / GOtt wäre ihnen selbst erschienen / und hätte mit ihnen geredet / auch viele sonderbahre Dinge offenbahret / u.s.w. / da doch ihr gantzes Thun / entweder auf Lug und Trug / oder auf eine allzustarcke Imagination und Einbildungs-Krafft ankommt. 2) Wenn sie durch Bezauberung die Leute zu ihrer Phantasie und schädlichen Irrthümern zu bringen suchen / dergleichen Exempel Feustking in seinem Gynæceo Fanatico, und Zornius in Disp. de Philtris Enthusiasticis Anglico-Batavis, von einer Englischen Gräfin /die auf solche Weise einen Studenten dazu bringen wollen / erzehlten. 3) Wenn sie durch Bey-Hülffe des Satans / vermittelst eines gewissen Pulvers / welches sie in Speise und Tranck thun / die allerungeschicktesten Leute tüchtig machen / daß sie alsobald die heilige Schrifft zu allegiren und nach ihrer verkehrten Art zu erklären wissen / wovon Samuel Morgenbessers Prüfung des Holländischen Quäcker-Pulvers nachzulesen. 4) Wenn sie / um die Leute desto eher zu ihrem Aberglauben zu bringen / vorgeben / daß ein Mensch die leichtfertigsten Venerischen Dinge ungestrafft begehen könne.


Mittel: Dergleichen Leute / falls sie sich nach allen angewendeten Fleiß von ihren Irr-Wegen nicht ableiten und zu recht bringen lassen / beyzeiten aus dem Lande zu schaffen.

Quelle:
Hoenn, Georg Paul: Betrugs-Lexikon, worinnen die meisten Betrügereyen in allen Staenden nebst denen darwieder guten Theils dienenden Mitteln entdecket von ,-, Dritte Edition, Coburg 1724 [Nachdruck Leipzig 1981], S. 294-295.
Lizenz:
Kategorien: