|
[70] Vorige. Alapi. Paprutowitsch. Juranitsch ohne Panzer.
JURANITSCH.
Zum letzten Gang gerüstet siehst du uns,
Leicht, wie du es geboten, ohne Panzer.
Die offne Brust erwartet ihren Dolch.
PAPRUTOWITSCH.
Das treue Volk steht schon im Hof versammelt,
Sie sehnen sich nach deinem letzten Gruß
Und nach dem Tod für Vaterland und Glauben.
ALAPI.
Auch bracht' ein Flüchtiger die Nachricht noch,
Der sich des Nachts aus Feindes Macht gerettet:
Gyula ist über, Keretschin hat es
Verräterisch den Türken übergeben.
ZRINY.
Fluch über den Verrat an seinem Kaiser! –
Auf, Brüder, auf! Die Scharte wetzen wir
Am Ungarnamen rachedürstend aus
Und wollen unsern Heldenstamm bewähren!
DIE DREI HAUPTLEUTE.
Wir folgen dir, wir halten unsern Schwur!
HELENE.
Ach, Vater!
Noch deinen Segen über deine Kinder!
ZRINY sie segnend.
Ja, meinen reichsten Segen über euch,
Zum Leben nicht, doch gern zum Opfertode
Für Freiheit, Ehre, Glauben, Vaterland.
Gehorcht furchtlos dem göttlichen Gebote;
Der Todesengel knüpfe eure Hand!
Wir finden uns beim nächsten Morgenrote.
Was hier sich liebte, ist ja dort verwandt,
Und Strahlenkränze flechten ihre Blüten
Um reine Seelen, die für Gott entglühten.
Pause.
Trompeten und Trommeln in der Ferne.
ALAPI.
Horch! Deine Treuen rufen.[70]
ZRINY.
Wohl, es sei!
Kommt, laßt uns Abschied nehmen von den Helden,
Und dann hinaus, dann mag's dem Tode gelten!
Alle ab, außer Juranitsch und Helene.
Ausgewählte Ausgaben von
Zriny
|