[218] Guldberg. Ranzau. Lorenz. Gräfin.
GULDBERG. Niemand gelangt zum Könige! Rückwärts hinein sprechend. Trabanten, braucht eure Spieße, wenn jemand eindringen will! Ein Papier hoch haltend. Graf Ranzau! Während er diesen rechts in den Vordergrund führt, sagt Gräfin Gallen zu Lorenz.
GALLEN leise. Folgt mir, ich kenne den Eingang zum Könige hinter dem Ballsaale! Ab mit Lorenz.
GULDBERG zu Ranzau. Hier ist die Vollmacht! Lest und handelt unverweilt nach unsers Königs Befehl! Er übergibt ihm das Papier und geht an den Eingang zu des Königs Zimmern, hineinrufend. Hierher an diese Tür, Trabanten, und braucht eure Spieße, wenn jemand eindringen will, den ich nicht geleite. Sie bleiben innen, und der Zuschauer braucht sie nicht zu sehn. Rottmeister, bescheidet eiligst den Obrist Köller hierher! Läßt den Vorhang wieder zufallen.
RANZAU. Peinlich Verfahren gegen die Königin selber?!
GULDBERG. Gegen die Königin Karoline Mathilde! Der König überträgt Euch die Honneurs, mir das Verfahren. Und augenblicklich soll es geschehen. So beliebe es Euch, die Königin unverzüglich im Ballsaale aufzusuchen und hierher zu bitten; auch den Vorsitzer des höchsten Gerichtes, der an der Schwelle des Saales Eures Winks gewärtig ist.
RANZAU. Guldberg![218]
GULDBERG. Der König befiehlt. – Ich erwarte Euch hier, Graf Ranzau!
RANZAU. Und Struensee?
GULDBERG. Kommt erst in zweiter Reihe.
RANZAU. Gott steh' uns allen bei! Gehend.
GULDBERG. Das möge er! Sowie Ranzau gegen den hintern Vorhang kommt, stürmt Köller durch denselben herein.
KÖLLER. Laßt handeln, Guldberg, sonst kommt man uns zuvor.
GULDBERG mit einer Pantomime auf Ranzau. Still! – Wir handeln! Ranzau hat einen Augenblick gezögert, und geht nun.
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