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1798
29. Juni: Giacomo Leopardi wird in Recanati bei Macerata (Italien) als Sohn von Monaldo Leopardi und Adelaide Antici in einer aristokratischen, streng katholischen Familie geboren. Er wird privat unterrichtet.
1809
Giacomo genießt eine intensive humanistische Ausbildung, die ihn bereits mit elf Jahren zu Übersetzungen aus dem Lateinischen befähigt.
1813
Mit vierzehn Jahren schreibt er zwei Tragödien. Es folgen rasch zahlreiche weitere Schriften. Neben Latein, Französisch und Spanisch erlernt er auch Griechisch und Hebräisch und verfaßt die »Storia dell'astronomia«.
Um der provinziellen Umwelt Recanatis und der strengen katholischen Atmosphäre seines Elternhauses zu entfliehen, vertieft sich Leopardi mehr und mehr in philologische, zunehmend aber auch literarische Studien. Bald wendet er sich seiner eigenen Berufung, der Dichtkunst, zu.
1816
Drei Jahre später erscheint seine Übersetzung der »Odyssee« von Homer.
»Appressamento della morte« entsteht, veröffentlicht 1835.
Die enttäuschte und einseitige Liebe zu seiner Cousine Cassi Lazzari regt Leopardi zu »A. Silvia«, einem seiner bedeutendsten frühen Gedichte, an.
1817–1832
Seine »Pensieri di varia filosofia e di bella letteratura«, auch bekannt als »Zibaldone di pensieri«, erscheinen erst 1898–1907.
1818
Er publiziert mit der Ode »All'Italia« und »Sopra il monumento di Dante« seine erste patriotische Lyrik.
1819
Leopardis berühmtes Gedicht »L'infinito«, das in diesem Jahr geschrieben wird, wird unter anderen auch von Rainer Maria Rilke übersetzt.
1820
Die berühmten Verse »Angelo Mai« folgen.
1822–1823
Mehrmonatiger Aufenthalt in Rom.
1824–1832
Vor allem die zwischen diesen Jahren entstandene philosophisch-literarische Schriftensammlung der »Operette morali« erlangt Berühmtheit.
1825
Leopardi lässt sich in Mailand nieder, wo er für den Verleger Antonio Fortunato Stella (1757–1833) lateinische und griechische Klassik übersetzt und die Herausgabe von Francesco Petrarcas (1304–1374) Werk betreut.
1826
Er kehrt über Bologna zunächst nach Recanati zurück.
Nach 1826 beginnt eine zweite Schaffensperiode, in der der Dichter sich von klassizistischen Vorgaben entfernt.
1827–1828
Die in Dialogform verfaßten Schriften »Operette morali« erscheinen.
Er hält sich in Pisa und Florenz auf.
Reisen nach Mailand (hier ist er als Übersetzer für den Verleger Antonio Fortunato Stella und Herausgeber der Werke Petrarcas tätig), Bologna, Florenz und Pisa.
Leopardi lernt Alessandro Manzoni kennen, mit dem ihn eine intensive Freundschaft verbindet.
1828
Der Dichter wird auf den Dante-Lehrstuhl der Universität Bonn berufen, bleibt aber in Rescati – für ihn eine Art Exil »aus Wut, Langeweile und Melancholie«.
1830–1833
Leopardi nimmt am literarischen Leben der toskanischen Hauptstadt teil.
1830
Die Pension von Freunden ermöglicht ihm den Umzug nach Florenz. Hier faßt er neuen Lebensmut.
1831
Als zusammenfassende Ausgabe von Leopardis Gedichten werden die »Canti« (»Gesänge«) veröffentlicht.
1833
Der befreundete Antonio Ranieri holt ihn nach Neapel.
1835
Die Sammlung »Canti« enthält patriotische Texte, Hymnen, Elegien und Idyllen und wird in diesem Jahr und später 1845 noch um weitere Stücke erweitert. Sein bereits frühzeitig auftretendes körperliches Leiden veranlaßt ihn zu permanenter Meditation über den Welt- und Lebenssinn.
Seine letzten Lebensjahre verbringt Giacomo Leopardi in Neapel, hin- und hergerissen zwischen tiefen Depressionen und intensiven Schaffensperioden, denen sich die Überlegungen und Aufzeichnungen »Zibaldone di pensieri« verdanken.
1836
Seine Schriften, unter anderem »Canti«, werden von der Zensur beschlagnahmt.
1837
14. Juni: Giacomo Leopardi stirbt in Neapel.
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