[46] Graf. Georg.
GEORG. Nun, gestrenger Herr Ritter, so weit hätten wir es denn gebracht; Ihr seid von morgen ausquartiert, und ich, als Euer getreuer Schlafkamerad, muß gehorsamerweise Euer Schicksal teilen.
GRAF. Aber wie kam der Ritter nur auf den Gedanken?
GEORG. Das ist Euch nicht klar? Ach, werter Herr Ritter, ich glaube, die Liebe und der Schmiedehammer haben Euch stumpfsinnig gemacht. Ein Kunststückchen von Eurer Braut. Sie hat erfahren, daß Ihr in Worms verborgen seid, und will Euch das Mädchen vor der Nase weg verheiraten. Unglücklicherweise oder auch glücklicherweise trifft sie gerade den rechten Mann.
GRAF. Verdammt, daß der Alte so halsstarrig ist. So war ich mit eins am Ziel meiner Wünsche.
GEORG. Hörtet Ihr nicht, was er sagte: er hätte mit dem Mädchen einen andern Plan? Was mag er damit gemeint haben?
GRAF. Einerlei! – Nimm diesen Brief, worin ich als Ritter noch einmal um die Hand seiner Tochter bitte.
GEORG. Vergebene Müh![46]
GRAF. Ich will alle mögliche Güte versuchen, damit ich mir später nichts vorzuwerfen habe.
GEORG pfiffig. Herr Ritter, ich habe einen Einfall, ein Plänchen, das ließe sich prächtig beim heutigen Feste ausführen.
GRAF. Laß hören!
GEORG. Still! Der Alte!
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