Die zweyte Hochzeit

[181] Dem biedern Schulzen Ringewald

Starb seine liebe schöne Hanne,

Sie brach sein Herz, doch fand er bald,

Daß einem reichen Ackersmanne,

Den Knecht und Magd und Schösser quält,

Mit seiner Gattin alles fehlt.


Er freyet wieder. Vom Altar

Gieng man zum Schmaus. Nach dem Gelage

Sprach er zur bunten Hochzeitschaar:

»Nun, Kinder, tanzt! an diesem Tage

Will ich, daß alles fröhlich sey:

O wär nur Hannchen auch dabey!«

Quelle:
Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 3, Tübingen 1802, S. 181-182.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Fabeln und Erzählungen
Politische Fabeln und Erzählungen in Versen
Fabeln Und Poetische Erzählungen, Volume 2 (German Edition)
Fabeln Und Poetische Erzählungen, Volume 1 (German Edition)