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[674] Ein Gebet wider die falschen brüder vnd beleydiger der Christen.
1.
Ich rüff, O Gott,
in diser not
zu dir, vnd bitt
verlaß mich nit
in meinen grossen nöten!
Erbarm dich mein,
wölst gnedig sein!
auß disem fehl
hilff meiner seel,
daß sie die feind nit tödten,
Vnd durch jr gifft
welch mich jetz trifft
von dir nit werd gedrungen!
Das lügen maul
ist nimmer faul,
stedts schwatzē falsche zungen.
2.
Hilff Gott! wie sehr
schadt falsche leer,
die niemandt weicht,
stedts vmbher schleicht
vnd ruhet nit ein weile,
Richt vnglück an
bei jeder man,
laufft gar geschwind
gleich wie ein hind,
fleugt wie die scharpffen pfeile,
Schnell wie ein boltz,
im dürren holtz
wie das fewr pflegt zu krachen:
Nit selb mich auch
auß solchem rawch
kan frei vnd ledig machen.
3.
O weh mir jetz
in solcher hitz
vnd grossem zwang!
Ach HERR, wie lang
sol ich bei jn noch wonen?
Kedar mich zwingt
vnd Mesech dringt,
mit jrem Bann
vnd Alkoran
thun sie niemandts verschonen!
Stedts halt ich frid,
vnd wann ich red
thun sie mich mehr beleyden:
O HERR, den krieg,
durch deinen Sieg
wöllst gnediglich entscheyden.
4.
So wil ich dir
mit freuden zir
durch meinen mundt
zu aller stundt
ein frölich liedlin singen,
Daß du mein sach
in vngemach
durch gnaden waltst
vnd mich erhaltst,
vnd leßst sie wol gelingen
In Christo fron,
deim lieben Son,
der sich für vns hat geben,
Durch schmach vnd todt
erworben hat
vns alln ein Ewigs leben.
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