|
[678] Ein Gebetpsalm vmb vergebung der sünd, daß Gott vns bei seines Namens ehr vnd rechter leer erhalten, Die falschen lehrer vnd feind vertilgen wölle.
1.
Ach, HERR, erhör mein flehlich bit,
wöllst mir meinn kummer stillen!
Vernimm mein klag, verwirff mich nit,
vmb deiner warheyt willen!
Mein sünd mich quelen alle zeit
vnd drucken mich vil armen:
Drumb, HERR, nach deinr gerechtigkeyt
wöllstu dich mein erbarmen.
2.
Laß nit gehn vber deinen knecht
dein Geist vnd Vrtheyl schwere,
Forder mein Sünde nicht ins recht,
mich grichtlich zu verhören:
Verdampt sind alle Adams kind,
mit sünden schwer beladen,
Vor dir sich keyn gerechter sindt,
steckn all in dem Erbschaden.
3.
Drumb mich der feind verfolget sehr
vnd schleht mich gar zur erden:
Er spricht, ich sol durch menschen lehr
von Sünd errettet werden,
Damit mich in verzweifflung fürt
vnd engstet mein gewissen,
Meinn geyst, der todt vnd helle rürt,
daß mein hertz möcht zerfliessen.
4.
Doch denck ich an dein wunderthat
von alten alten zeiten,
Wie du barmhertzigkeyt vnd gnad
erzeygt hast allen leuten,
Vnd was gewircket hat dein handt,
wie du vergabst die Sünde,
Solchs wirt der gantzen welt bekandt,
daß gnad bei dir zu finden.
5.
Zu dir ich stedts mein händ außbreyt,
hilff, daß ich werd erhöret!
Mein seel dürstet vor grossem leydt,
mein geyst ist schier verzeret:
Dein antlitz nicht von mir abweich,
wöllst mir dein hülff nicht sparen,
Daß ich nicht den mög werden gleich
die in die helle faren.
6.
Zeitlich wöll mir dein gnad beistehn,
mein hoffnung an dir hanget.
Zeyg mir den weg, den ich sol gehn,
nach dir mich, HERR, verlanget.
Mein feind sind also gar verrucht,
wöllst mich von jn erretten.
Zu dir hab ich alleyn zuflucht,
drumb wöllstu mich vertretten.
7.
Du bist mein Gott, wöllst bei mir stan,
deinn heylgen geyst mir geben,
Der mich recht für auff ebner ban,
nach deinem willn zu leben.
Erquick mich durch deins Namens ehr,
mein seel auß nöten füre,
Vmb deinr grechtigkeyt willn, O HERR,
daß mich keyn schad nicht rüre.
8.
Verstör mein feind, mach sie zu nicht
vmb deiner güte willen,
Bring vmb alls was mein seel ansicht,
daß sich mein ellend stille.
Wann du mein sach bringst wider zrecht,
wirst mir mein Sünd vergeben,
So bleib ich, HERR, alzeit dein knecht,
bei dir werd Ewig leben.
9.
Lob sei Gott in seim höchsten thron,
der vns hie hat gegeben
Alls gut durch seinen lieben Son,
in dem wir han das leben,
Dein heylgen Geyst, der vns die sünd
vergibt allhie auff erden,
Solchs durch sein heylges Wort vekündt,
daß wir dort selig werden.
Buchempfehlung
Die vorliegende Übersetzung gibt den wesentlichen Inhalt zweier chinesischer Sammelwerke aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert wieder, die Aufzeichnungen über die Sitten der beiden Vettern Dai De und Dai Schen. In diesen Sammlungen ist der Niederschlag der konfuzianischen Lehre in den Jahrhunderten nach des Meisters Tod enthalten.
278 Seiten, 13.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro