[246] König Lothar. König Ludwig. Hugo von Tours. Matfried von Orleans und andere Großen treten aus dem Garten in den Saal ein. Bernhard mischt sich unbemerkt unter das Gefolge.
LOTHAR.
'nen Preis für den, der etwas ausersinnt,
Das diesen Tagen, die wie Greise schleichen,
Den gliederlahmen Stundenlauf beschwingt!
Wo ist der fromme Kaiser, unser Vater?
HUGO.
Mit Ebo ging er und mit Agobard,
Den Bischöfen von Rheims und von Lyon,
Versunken in Gesprächen.
LOTHAR.
Wette biet' ich –
LUDWIG.
Wette worauf?
LOTHAR.
Daß er im Psalter Davids
Mit seinen beiden Heiligkeiten forscht,
Wie man Beschwornes unbeschworen macht,
Wie man geschmeidig das Gewissen macht,
Daß es die läst'ge Fessel des Versprechens
Glatt von sich streife – wie man seinen Söhnen
Gelobtes Erbteil kürzt.
LUDWIG.
Auf deinen Vater
Laß deiner Worte gift'gen Regen sprühn,
Doch von dem meinen will ich es nicht hören.[246]
MATFRIED.
Eintracht, Ihr Herren, es verlangt's die Zeit.
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