Aufspannvorrichtungen [1]

[366] Aufspannvorrichtungen (für Werkzeugmaschinen) dienen zum Aufspannen oder Einspannen des Werkstückes oder des Werkzeuges (s. Futter, Drehbank, Werkzeughalter).

Der Ausführung praktischer Vorrichtungen zum Aufspannen der Werkzeugstücke wird namentlich für die Massenfabrikation besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das sogenannte Festketten des Arbeitsstückes auf den Tisch der Hobel- oder Fräsmaschine ist verwerflich, weil Tisch und Maschine beschädigt werden. Fig. 1 veranschaulicht Aufspannvorrichtungen von Ernst H. Kotz, Köln a. Rh., zum Halten der Werkstücke bei Hobelmaschinen [1]. Einen andern verstellbaren Aufspannwinkel derselben Firma zeigen Fig. 2 u. 3 [2]. Dieser besteht aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Aufspannplatten mit Längsschnitten für Befestigungsschrauben. Die eine Platte wird auf dem Tische der betreffenden Werkzeugmaschine festgespannt, die andre dient zur Aufnahme des Arbeitsstückes, das an ihr entweder unmittelbar oder durch Vermittlung eines Maschinenschraubenstocks (Fig. 3) befestigt wird. Zur genauen Einstellung des Arbeitsstückes unter dem gewünschten Winkel ist eine Gradeinteilung angebracht. Bei der Vorrichtung Fig. 4 geschieht das Einspannen flacher Arbeitsstücke, z.B. der Schiebekastendeckel auf Hobelmaschinen, mittels der elastischen Klammern SS, die auch bei den Winkelstücken WW angeordnet sind [3]. Eine Aufspannvorrichtung mit Kugellagerung [4] von Curd Nube in Offenbach a.M. ist in Fig. 5 dargestellt Die Kugel b ist mit Nuten r versehen, worin sich mit Zapfen z versehene Keile c führen, die in einem mit Schnecke und Schneckengewinde versehenen Ring d ihre [366] Lagerung haben. Die Kugel kann mit Hilfe der Mutter m in jeder Schräglage festgehalten und mittels des Ringes d gedreht werden. In den letzten Jahren sind magnetische Aufspannvorrichtungen bekannt geworden, bei denen die Werkstücke durch die Wirkung eines Elektromagneten während der Bearbeitung auf der Aufspannplatte festgehalten werden [5].


Literatur: [1] D.R.G.M. Nr. 123068. – [2] D.R.G.M. Nr. 127720 und Zeitschr. f. Werkzeugmasch. 1899/1900, S. 219. – [3] Zeitschr. f. Werkzeugmasch. 1903/04, S. 187. – [4] D.R.P. Nr. 88642 und Zeitschr. f. Werkzeugmasch. 1896/97, S. 73. – [5] D.R.P. Nr. 132045 und Zeitschr. f. Werkzeugmasch. 1901/02, S. 492; Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, Berlin 1900; Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues, Leipzig und Wien 1898.

Dalchow.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 5.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 366-367.
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