Bleichromate

[69] Bleichromate sind chromsaure Bleisalze.

Man unterscheidet: 1. Neutrales Bleichromat, chromsaures Blei, Chromgelb PbCrO4. Dasselbe bildet sich in Form eines schön gelb gefärbten Niederschlages, wenn eine Bleisalzlösung mit einer Lösung von neutralem oder saurem chromsauren Kalium vermischt wird. In der Natur findet sich das neutrale Bleichromat als Rotbleierz.

2. Rotes basisches Bleichromat, Chromorange Pb2CrO5. Dasselbe wird dargestellt aus obigem durch Erwärmen des neutralen Salzes mit feingeschlemmter Bleiglätte oder mit Aetzalkalien (auch mit Aetzkalk). Es stellt je nach der Fabrikationsweise ein kristallinisches Pulver oder Kristalle vor, in letzterem Zustande zeigen sie das dunkelste Rot bis zur blassen Mennigfarbe, je nach der Größe der Kristalle. Bei der Herstellung sucht man daher große Kristalle zu erzielen. Zerreibt man diese verschieden gefärbten Kristalle, so erhält man von jedem dasselbe dunkelrote gleichmäßige Pulver, jedoch ohne die an den Kristallen zu beobachtende Farbentiefe. In der Natur kommt eine ähnliche Verbindung vor: das Mineral Melanochroit Pb3CrO9. Je nach der Menge des zugemischten Alkalis bilden sich Gemenge von neutralem und basischem Salz.

Die Bleichromate des Handels dienen als Malerfarben; sie sind selten rein, meist Mischungen dieser mit andern Salzen, teils zur Veränderung des Farbentons, teils wohl auch als Verfälschung. Bezüglich der Eigenschaften der Bleichromate als Malerfarben s. Chromfarben.


Literatur: Muspratts theoret., prakt. und analyt. Chemie von Stohmann und Kerl, Bd. 1, 1888, Braunschweig, und die allgemeinen Werke über anorganische Chemie.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 69.
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