Kirchengemälde

[487] Kirchengemälde, Wand- und Deckenbilder zur würdigen Ausschmückung des Innenraumes.

Die ältesten Kirchengemälde waren Bilder in Mosaik (s.d.), die häufig den ganzen inneren Kirchenraum umfaßten. Auf der Apsis und auf dem Triumphbogen wurde mit Vorliebe die Gestalt Christi, auf einer Mandorla (s.d.) sitzend oder von den Aposteln oder Evangelisten umgeben, dargestellt. Später, namentlich im romanischen Stile, kamen die Freskogemälde (s.d.) auf, welche die großen Wandflächen und die Gewölbe bedeckten. In der gotischen Periode, in der die eigentliche Wandfläche verschwand, mußte sich die Malerei zum größten Teile auf die Gewölbe beschränken; als Ersatz für die Wandgemälde begann man die Fenster mit schönen Glasmalereien zu versehen. In der Renaissancezeit beherrschte die Freskomalerei das Feld. Daneben begann man auch an passenden Stellen in schöngeschnitztem Rahmen Oelgemälde mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testamente an der Wand zu befestigen, und kamen zur Rokokozeit als kostbarster Wandschmuck die dekorativ so wirkungsvollen Gobelins (s. Teppiche) in Anwendung.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 487.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: