Luffa

[244] Luffa, ursprünglich eine Gattung der Kürbispflanzen (Cucurbitaceae) mit gurkenähnlichen Früchten. Von Luffa aegyptiaca Mill (= L. cylindrica Röm., in Aegypten und Arabien einheimisch und in Amerika kultiviert) wird die eiförmig-ellipsoidische, fleischige, bis 60 cm lange Frucht durch Ausfaulenlassen und Auswaschen aller fleischigen Teile beraubt, so daß nur das zusammenhängende sehr dichte, einen Hohlzylinder vorfallende Gefäßbündelnetz übrigbleibt. Dieses wird unter dem Handelsnamen »Luffa« (Luffaschwamm) wegen der Eigenschaft, leicht Wasser aufzunehmen und hierdurch etwas geschmeidiger zu werden, zu Wasch- und Abreibmitteln, zu Schuhsohlen, Helmhüten, Körbchen, Schnurrbartbinden u.s.w. viel verwendet.

Das Gefäßbündelnetz besteht aus einer äußeren Schicht, deren Faserbündel transversal (senkrecht zur Längsachse der Frucht) verlaufen, und aus einer inneren, in welcher die Faserbündel longitudinal ziehen und in drei bis vier breite rauhe Längsleisten ausstrahlen; letztere sind die Gefäßbündel der Placenten. Die große Zähigkeit, das rasche Austrocknen sowie die leichte Reinigung und die außerordentliche Dauerhaftigkeit (in bezug auf Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis und auf mechanische Abnutzung) machen die Luffa für die obengenannten Zwecke sehr geeignet. – Auch Luffa acutangula Roxb. liefert Luffaschwämme, die auf Guadeloupe »trochon« genannt werden.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 244-245.
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