Neigungsmesser

[600] Neigungsmesser, Instrumente, welche zur Messung von Neigungswinkeln, Höhenwinkeln oder Zenitdistanzen dienen.

Sie werden aus freier Hand., auf einem Stab oder auf einem leichten Stativ gebraucht. Außer den bei Höhenmesser (s.d.) beschriebenen Instrumenten kommen hauptsächlich noch solche in Betracht, bei denen die Absehlinie mit einem Höhenkreis oder Höhenbogen fest verbunden ist. Der Neigungswinkel wird dann an einem Zeiger ermittelt, der mit einem Lot, einem Pendel oder einer Libelle eingestellt wird. Die Absehlinie wird durch ein Diopter (s.d.), Fernrohrdiopter (s.d.) oder Fernrohr mit 5–8 facher Vergrößerung gebildet. – Die Instrumente dienen vornehmlich bei Längenmessungen mit dem Meßbande zur Ableitung der horizontalen Längen (s. Längenmessung), bei tachymetrischen Messungen zur Höhenunterschiedbestimmung in Meßbandzügen (s. Höhenmessung und Tachymetrie) sowie zur Absteckung von Leitlinien für Wegetrassen. – Die kleineren Instrumente mit Diopterzielung und Pendeleinstellung geben eine Genauigkeit der Höhenrichtung von etwa ± 0,1–0,2°, größere Instrumente mit Zielfernrohren und Libelleneinstellung bei Reflexion des Libellenbildes in das Gesichtsfeld des Fernrohrs eine solche von etwa ± 2–5'. Weiteres über die Einrichtung der Instrumente sowie die betreffende Literatur s. Freihandinstrumente, Gefällmesser, Gradbogen, Höhenmesser sowie die in Geodäsie genannten Lehrbücher. – Wegen der Libellenspiegelung s. Nivellieren.

(† Reinhertz) Hillmer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 600.
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