Noppenfärberei

[658] Noppenfärberei. Die in wollenen und halbwollenen Geweben häufig vorkommenden und darin unregelmäßig verstreuten pflanzlichen Reste und baumwollenen Fädchen, die sogenannten Noppen, werden entweder durch Karbonisieren gänzlich entfernt oder durch Färben unbemerkbar gemacht. In letzterem Falle bedient man sich des sogenannten Noppenbeizens, einer Operation, die bei der Appretur der Gewebe vorgenommen wird und im Bestreichen der Noppen mit farbigen Noppentinkturen, Lösungen von direkten Baumwollfarbstoffen oder mit Metallbeizen versetzten Farbholzabkochungen besteht oder in der Weise gehandhabt wird, daß man die Ware vollständig durch geeignete Beiz- und Färbebäder nimmt, in welchen sich die Noppen in dem Maße anfärben, daß sie nicht mehr deutlich erkennbar sind, ohne daß jedoch durch diese Behandlung die Farbe des Gewebes beeinträchtigt wird.


Literatur: Knecht, Rawson und Löwenthal, Handb. d. Färberei, Berlin 1900/01; Herzfeld, Die Praxis der Färberei, Berlin 1893.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 658.
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