Rodung, Roden

[447] Rodung, Roden, das Ausstocken des Waldbodens vor Beginn der Erdarbeiten eines Bahn-, Straßen-, Wiesenbaues u.s.w.

Die Arbeit besteht im Beseitigen der Stöcke und aller kleineren Wurzeln und Verebnen der dadurch entstandenen Löcher. Die größeren Wurzelstöcke werden dabei umgraben, gesprengt und sodann herausgehoben, die kleineren nach Abhacken der Seitenwurzeln vermitteln langer Hebelstangen herausgedreht. Die Beseitigung eines einzigen Wurzelstocks von 1 m Durchmesser kann auf 4–7 ℳ. zu stehen kommen. Das Roden von nassem, rauhkiesigem Boden mit zahlreichen Hartholzstämmen stellt sich auf 700–750 ℳ. pro Hektar, bei geringerem Holzbestand mit mehr Weichholz und leichterem Boden auf 400–500 ℳ. Bei einer großen Arbeit erstgenannter Art wurden gezählt pro Hektar an Wurzelstöcken, am Wurzelhals gemessen: 1. 50 Stück von 1 m und mehr Durchmesser: 2. 250 Stück von 0,5–1 m Durchmesser; 3. 900 Stück von weniger als 0,5 m Durchmesser. Dabei war das sich ergebende Holz den Arbeitern überlassen, und diese verdienten einen Taglohn im Winter von 2,50 ℳ., im Sommer von 3,50 ℳ.

Lubberger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 447.
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