Roden [1]

[218] Roden, von einer Fläche alles darauf wachsende Holz über u. in der Erde wegnehmen, um den Platz von Neuem zum Anpflanzen od. Ansäen von Holz od. zu Feld zu benutzen. In beiden Fällen ist es nöthig, die Wurzeln aus der Erde zu graben u. dies geschieht, indem man die Wurzelstöcke erst auf allen Seiten bloß legt, eine Vertiefung in dieselben haut od. sägt u. dann den Stock mittelst hölzerner od. eiserner Keile spaltet, wenn derselbe aber gar zu fest ist, ein Loch in ihn bohrt, darein eine Schießpulverpatrone bringt, das Loch mit trocknem Sande anfüllt, das Pulver mittelst eines daran gelegten Stückes Schwamm entzündet u. so den Stock sprengt, Auch werden zum Stock- u. Wurzelroden Hebemaschinen, z.B. die Schustersche, angewendet. Dann wird der Boden geebnet u. neu benutzt. Soll der Boden zu Feld benutzt werden, so werden die Steine entfernt, das Wasser durch gezogene Gräben abgeleitet u. zuerst mit einer Fruchtgattung bepflanzt, welche die Auflockerung des Bodens befördert, z.B. mit Kartoffeln, u. mehre Jahre sorgfältig umgearbeitet, um ihn ganz zur Cultur geeignet zu machen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 218.
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