Toise

[555] Toise (Peru-Toise), ein eiserner Maßstab, angefertigt 1735 für die Gradmessung in Peru (s. Erde) nach dem öffentlichen eisernen Eichmaße, das 1668 in die Treppe des Grand Châtelet de Paris eingelassen war. 1 Toise = 6 Pariser Fuß = 864 Pariser Linien.

Der Maßstab diente gleichzeitig als End- und Strichmaß, da er an beiden Enden Ausschnitte trägt, auf denen das Strichmaß durch Punkte in der Verlängerung der Endflächen bezeichnet ist. Die Peru-Toise wurde 1766 für Frankreich und damit für alle wissenschaftlichen Maßvergleiche als Prototyptoise erklärt. Es wurde eine große Anzahl Kopien angefertigt. Sie wurde benutzt als Urmaß für die Basismessungen (s.d.) der großen französischen Gradmessung zur Einführung des metrischen Maßsystems (s. Erde) und bildet daher die Grundlage dieses 1791 in Frankreich und später nach und nach in den meisten Kulturstaaten angenommenen Systems. 1799 wurde bestimmt, daß 1 m bei 0° gleich 443,296 Linien der Peru-Toise bei 13 R. gleich 16,25° C. sein soll. Neuere Maßvergleichungen haben ergeben, daß bei 13° R. die Länge des Endmaßes 1949,093 mm, des Strichmaßes 1949,001 mm des internationalen Meters beträgt, während sie nach der Definition des legalen Meters 1949,040 mm betragen sollte.


Literatur: Unter Angabe der Originalliteratur ist berichtet in: [1] Zeitschr. f. Instr. 1883, S. 64, 176, 248, 392 über Wolf, Historische Untersuchungen über die Urmaße des Pariser Observatoriums. – [2] Ebend. 1886, S. 284, über Peters, Zur Geschichte und Kritik der Toisenmaßstäbe; Wolf, Sur l'authenticité de la toise du Pérou; Förster, Sur la toise du Pérou. – [3] Ebend. 1888, S. 330, über Wolf und Benoît, Vergleichung der Toise du Pérou mit dem internationalen Meter.

(† Reinhertz) Hillmer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 555.
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