[953] Wünschelrute, ein vielfach ohne oder mit gutem Glauben benutztes, gabelförmig gestaltetes Instrument, aus dessen Bewegungen in den Händen »Berufener« auf das Vorhandensein von Wasser, Mineralien u.s.w. geschlossen wird.
Gewöhnlich wird ein 1 Fuß langer, etwa 5 mm starker gegabelter Zweig der Weide oder Hasel kurz unter der Stelle der Gabelung abgeschnitten, oder ein schleifenförmig geschlungener, der Zweiggabel nachgeformter Stahldraht benutzt [1]. Carrié [2] hat die Wirkung der (eisernen) Rute durch Elektromagnetismus zu erklären versucht. Das Verfahren führt sehr seiten zu Erfolgen, vielfach aber zu Prellereien der Auftraggeber, so daß wir davor warnen möchten.
Literatur: [1] Pfungst, O., Zur Psychologie der Wünschelrute, Deutsche Revue, Stuttgart, Oktoberheft 1909. [2] Carrié, Hydroscopographie et Metalloscopographie ou l'art de découvrir les eaux souterraines et les gisements métallifères au moyen de l'électro-magnétisme, Saintes 1863.
Lueger.