Ammoniacum

[443] Ammoniacum (Ammoniakgummiharz), der erhärtete Milchsaft der Umbellifere Dorema A. Don. Der Milchsaft tritt aus dem Wurzelschopf und den Stengeln freiwillig, reichlicher nach Insektenstichen aus und erhärtet zu weißen, außen bräunlichen, wachsglänzenden Körnern. Man sammelt diese in einigen Teilen Persiens und bringt sie nach Ispahan und Bombay. Die Körner haben 0,5–1 cm Durchmesser, sind weißlich, außen bräunlichgelb, wachsartig glänzend, riechen eigentümlich unangenehm und schmecken bitter scharf. A. erweicht in der Hand, schmilzt bei etwa 50°, enthält Harz (Salizylsäure-Resinotannolester) und Gummi und schwefelfreies ätherisches Öl. Es ist in Alkohol nicht vollständig löslich und gibt mit Wasser eine Emulsion. Die beste Sorte, A. in granis, bildet kleine, lose Körner, A. in massis, dunkler gefärbte Kuchen, die hellere Körner einschließen. A. wird arzneilich benutzt. In Marokko wird ein A. von Ferula tingitana gesammelt. Dies Produkt kannte schon Dioskorides. A. aus Persien wird im 9. Jahrh. erwähnt und kommt in Medikamentenlisten des 15. Jahrh. vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 443.
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