Amphŏra [2]

[456] Amphŏra (lat., griech. Amphoreus), bei den Griechen und Römern ein großes, zweihenkeliges Tongefäß mit mäßiger Mündung (s. Abbildung und Tafel »Vasen«), das zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, besonders von Wein und Öl, sowie (schon in der »Ilias«) als Aschenkrug diente.

Fig. 1. Schwarzfigurige Amphora (Süditalien).
Fig. 1. Schwarzfigurige Amphora (Süditalien).

Die ältern, aus der Blütezeit der hellenischen Keramik stammenden Amphoren sind mehr oval (am schönsten die panathenäischen Preisvasen, s. Tafel »Vasen«); später wurden sie schlank und hoch, mit volutengezierten Henkeln versehen.

Fig. 2. Rotfigurige Amphora.
Fig. 2. Rotfigurige Amphora.

Wie die übrigen Tongefäße, so waren auch die Amphoren mit Malereien geschmückt, und zwar zeigen die ältern bildliche Darstellungen in schwarzer Farbe auf dem roten Tongrund (Fig. 1), während bei den spätern (Fig. 2) das Verhältnis der Farben umgekehrt ist. Die A. war zugleich Flüssigkeitsmaß, in Griechenland = etwa 40 Lit., in Rom = 26,26 L.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 456.
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