Äŏlos

[606] Äŏlos, 1) bei Homer der von Zeus zum Schaffner der Winde bestellte Sohn des Hippotes auf der im fernen Westen schwimmenden Insel Äolia. Er gibt dem Odysseus zwecks sicherer Heimfahrt einen Schlauch, worin die widrigen Winde eingeschlossen sind, weist ihn aber als einen Gottverhaßten ab, als die von Odysseus' Gefährten entfesselten Winde ihn wieder zu dem Eiland zurücktrieben. Spätere Zeit versetzte ihn als König der Winde auf eine der nach ihm benannten Äolischen Inseln an der Nordküste Siziliens, Lipara oder Strongyle.

2) Mythischer Ahnherr des griech. Stammes der Äolier, Sohn des Hellen, Enkel des Deukalion, Bruder des Doros und Xuthos, König von Magnesia in Thessalien, von Enarĕte Vater von sieben Söhnen (Kretheus, Sisyphos, Athamas, Salmoneus, Deïon, Magnes, Perieres) und fünf Töchtern. Spätere Dichtung hat diese beiden in genealogischen Zusammenhang gebracht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 606.
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