[777] Armband (Armgeschmeide, altdeutsch Bouge), band- oder ringförmige Schmucksachen, die am Arm getragen werden. Aus dem Bronzezeitalter (s. die Tafeln bei Art. »Metallzeit«) kennt man offene oder geschlossene, flache oder gewundene, oft aus vielen Drähten zusammengesetzte Reisen, auch breite Spiralgewinde zur Bedeckung des ganzen oder halben Unterarms. Besondere Vorliebe für Armbänder hatte das germanische Heldenzeitalter; sie wurden selbst von Kriegern getragen und werden als vorzüglichster Ehrenpreis der Tapfern genannt. Im Orient trugen namentlich die Vornehmen Armbänder, Ringe aus Elfenbein, edlen Metallen u. dgl, gewöhnlich oberhalb der Handwurzel. In neuerer Zeit reichen sie oft bis an den Ellbogen. Bei den Römern trugen Männer und Frauen das A. (armilla), und als Ehrengeschenk (galbeus oder galbeum) verlieh es der Imperator dem verdienten Krieger. Man trug es in Rom meist am rechten Arm (daher dextrale). Seit dem Ende des 12. Jahrh. trugen nur Frauen Armbänder, und seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. wurde großer Luxus in Gold und Edelsteinen getrieben (s. Tafel »Schmucksachen I«, Fig. 17).