Badenweiler

[257] Badenweiler, Dorf und Badeort im bad. Kreise Lörrach, an der Eisenbahn Müllheim-B., am Fuße des Schwarzwaldes, unter dem Blauen und der Ruine B., 422 m ü. M., hat eine evangelische und[257] eine kath. Kieche, ein Schloß, eine Lungenheilstätte und (1900) 652 Einw. Die dortige Thermalquelle (Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralwässer VIII a«), schon den Römern bekannt, entspringt aus Quarz und Hornstein, liefert in 1 Minute 1000 Lit. und hat eine Temperatur von 26,4°. Man benutzt sie vorzugsweise zum Baden gegen Neurasthenien, Neuralgien, Neigung zu Katarrhen, Rheumatismus, Gebärmutterentzündung etc. B. hat auch eine Molkenkuranstalt und ist einer der besuchtesten subalpinen klimatischen Kurorte. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,0°. Das ehema ige Schloß B., 475 m hoch auf einem Bergkegel gelegen, wurde 1678 von den Franzosen zerstört. 1734 entdeckte man daselbst ein Römerbad; eine Inschrift widmet dasselbe der Diana des Schwarzwaldes (Diana Abnoba). Vgl. Wever, Badenweiler (5. Aufl., Badenw. 1880); Thomas, B. und seine Heilmittel (2. Aufl., Mülth. 1878); Leibnitz, Die römischen Bäder bei B. (Leipz. 1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 257-258.
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