Baumschule

[481] Baumschule, Anlage, in der Bäume und Sträucher für jede Art Pflanzung gezogen werden. Die B. fordert einen möglichst sonnigen und freien, gegen heftige Winde einigermaßen geschützten Platz auf bestem Boden, wenn möglich tiefgründigen, eventuell drainierten lehmigen Sand- oder sandigen Lehmboden. Nur kräftige Bäume mit zahlreichen Wurzeln gedeihen in magerm wie in nahrhaftem, auch in schwerem Boden; deshalb muß der Boden für die B. durch Rigolen, tiefes Graben und Düngung möglichst verbessert werden. Die B. besteht aus der Saatschule, in der Sämlinge (Kernlinge, Wildlinge) aus Samen, Stockholz und Stecklingen gezogen werden, der Versatzschule, wohin man die in voriger gezogenen Pflanzen versetzt, und der Edelschule, in der Obst- und feinere Parkbäume und Sträucher veredelt werden. Die Küstengegenden Deutschlands, Hollands und Belgiens, auch Englands liefern besonders Koniferen, Rhododendren und andre Heideerdepflanzen, die Binnenländer mehr Obst- und Ziergehölze. Die Anzucht der Wildlinge als Unterlagen für Veredelungen ist ausschließliche Spezialität gewisser Handelsbaumschulen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 481.
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